„Das Leben ist wie eine Achterbahn. Mal geht es rauf, dann wieder runter.“ Wer kennt diesen Spruch nicht? Er spiegelt unsere Erfahrung wider. So ist es eben, stellen wir immer wieder fest. Auf gute Zeiten folgen schlechte Zeiten, auf Regen folgt Sonnenschein. Doch für den Betroffenen ist das kein wirklicher Trost, zumal dann, wenn seine ganze Existenz bedroht ist. Wenn Verzweiflung um sich greift, was kann da noch helfen!?
Viele Menschen machen täglich solche Erfahrungen. Todkranke Menschen, denen keine Medizin und ärztliche Kunst mehr hilft, sehen sich umklammert vom Tod und in die Grube hinabsteigen. Andere geraten in so fürchterliche und aussichtslose Lebenssituationen, dass sie sagen: „Das ist die Hölle! Ich kann nicht mehr. Alles sinnlos! Ich will nicht mehr!“
Nicht wenige von ihnen erleben aber etwas, was sie kaum noch zu hoffen gewagt hatten: Die Krankheit weicht wider aller Prognosen und entgegen allen Erwartungen. Sie finden zurück ins Leben, werden gesund. Andere sehen in ihrer sinnentleerten Lebenssituation auf einmal Licht am Ende des Tunnels durch eine unerwartete, unwahrscheinliche Wende ihrer Situation. Die Pforten Hölle, die ihr Leben bedrohen, öffnen sich. Sie gehen hinaus, lassen sie hinter sich. Ihr Leben bekommt wieder einen Sinn.
Welch eine Freude und welch ein Glücksgefühl! Viele sagen dann Sätze wie solche: Es ist wie neugeboren zu sein. Ein zweites Leben. Es ist so kostbar und wertvoll, dass ich es nun auch ganz anders lebe.
So ähnlich muss wohl auch der Beter des Psalms 30 empfunden haben, aus dem der Spruch für den Monat August gewählt wurde: Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt, hast mir das Trauergewand ausgezogen und mich mit Freude umgürtet. Der Psalmist war todkrank, sah sich bereits in der Hölle, wo das Leben erstirbt. Doch dann kehrt das Leben neu in ihn zurück. Die Krankheit weicht. Er wird gesund. Unfassbar, dieses Wunder. Aber er spricht nun anders darüber als viele Menschen heute. Sie sagen: Glück gehabt. Oder: Das Schicksal hat es gut mit mir gemeint. Der Psalmist aber weiß, woher die Wende kam. Es war Gott, der die lebensbedrohenden Verhältnisse gründlich und total umkehrte. So hat er als Helfer und Retter aus Gnade und Liebe die Klage des Leidenden in einen festlichen Reigen verwandelt. Das Bußgewand hat er ihm abgenommen und es gegen ein Festgewand ausgetauscht.
Mit dem Verstand wird niemand ergründen können, wie das sein kann. Er wird sich „seinen Vers drauf machen“, wird vom Schicksal und vom Glück-Haben reden oder eben eine sonstige Erklärung zu finden versuchen. Der Gläubige aber sieht hinter allem Gott, weil er ihn selbst schon so erfahren hat wie z.B. auch Hanna im Alten Testament, die über Gott mit den Worten redet: „Der Herr tötet und macht lebendig, führt hinab zu den Toten und wieder herauf. Der Herr macht arm und macht reich, er erniedrigt und erhöht.“ (1 Sam 2,6f). Unser menschlicher Verstand hat hier seine Grenzen. Und ergründen kann Gott schon gar niemand. Doch unsere Erfahrung mit einem solchen Gott lässt uns wissen, dass es in einer Welt voller Klagen, Seufzer, Leid und Todesangst auch noch eine andere Wirklichkeit gibt, nämlich einen Gott, der ein solches Leben verwandeln und heil machen kann, selbst dort noch, wo es der Tod zerstört.
Immer, wenn menschliches Leben in wunderbarer, unfassbarer Weise verwandelt, gerettet und erneuert wird, sollen wir anderen darüber erzählen, so wie es auch der Psalmbeter tat. Denn alle sollen es wissen: Es ist Gott, der das Leben verwandelt. Ohne ihn bist du verloren. Mit ihm wirst du die Fülle des Lebens haben. Deshalb komm zu ihm und lebe dein Leben im Vertrauen auf ihn.